Eine starke Partnerschaft für saubere Meere
Für Meeresbewohner sind Fischernetze, die unkontrolliert im Meer treiben oder sich irgendwo an einem Riff oder dem Meeresboden verhakt haben, eine große Gefahr. Millionenfach verfangen sich Fische, Meeressäuger oder Seevögel in diesen sogenannten Geisternetzen und sterben unbemerkt einen sinnlosen Tod. Das Problem ist riesig: Laut Schätzungen der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen treiben über 640.000 Tonnen herrenloser Netze in den Weltmeeren. Fast ein Zehntel des weltweiten Meeresmülls besteht demnach aus Geisternetzen. Allein in die Ostsee gelangen jährlich bis zu 10.000 herrenlose Netzteile, losgerissen von der Küstenfischerei oder im Sturm von Fischerbooten verloren. Auch nach Jahrzehnten stellen sie noch immer eine Gefahr für die Meeresumwelt dar. Denn anders als früher werden Fischernetze heute nicht mehr aus vergänglichen Naturfasern, sondern aus Kunststoffen hergestellt. Verlorene Netze verrotten daher erst nach 400 bis 600 Jahren. Bei starker Belastung, etwa durch Wellengang, können sie zudem zu Mikropartikeln zerrieben werden, die gefressen werden.
Auf diese Weise gelangt das Mikroplastik auch in die Nahrungskette – und schlussendlich sogar auf unsere Teller.
PreZero unterstützt das WWF-Meeresschutzprogramm
Seit September 2015 unterstützt PreZero (damals noch Tönsmeier) den WWF Deutschland bei seinem wichtigen Engagement zum Schutz der Meere. Im Projekt „Geisternetze“ werden herrenlose Fischereinetze aus der deutschen Ostsee geborgen. Speziell geschulte Fischkutterbesatzungen haben seitdem schon mehr als sieben Tonnen dieser Netze eingesammelt. Zusätzlich suchen wir nach Wegen, die geborgenen Netze wertstofflich zu verwerten. Ein schwieriges Problem, da die Netze aufgrund ihrer teilweise langen Verweildauer im Meer extrem verschmutzt sind und erst gereinigt werden müssen, bevor sie recycelt werden können. Zudem finden sich darin häufig Fremdstoffe wie Metalle oder Kabel, aber auch toxische Bleileinen aus den geborgenen Stellnetzen, die händisch und mit einem enormen Aufwand aussortiert werden müssen. Hinzu kommt, dass der feine Ostseesand die Maschinen für die Aufbereitung, Zerkleinerung und Wäsche der Netzfasern angreift. Wir geben jedoch nicht auf. Die gemeinsame Suche der Projektpartner nach einem möglichst nachhaltigen Verwertungsweg geht weiter. „Es ist wichtig, dass wir mit PreZero einen Partner gefunden haben, der uns bei der Entwicklung nachhaltiger Verwertungswege fachlich beraten kann. Dass PreZero das Projekt ‚Geisternetze‘ auch finanziell fördert, macht das Engagement für uns doppelt wertvoll“, erläutert Christoph Heinrich, Vorstand Naturschutz des WWF Deutschland.
Abfallvermeidung und Recycling in Südostasien
Doch nicht nur in heimischen Gewässern sind der WWF und PreZero aktiv. Im Herbst 2018 fiel der Startschuss für zwei weitere gemeinsame Vorhaben zur Vermeidung und Entsorgung von Plastikmüll in Südostasien. Dort haben der anhaltende Boom des Tourismus und unzureichende Entsorgungskapazitäten dazu geführt, dass die Region derzeit eine der Haupteintragsquellen von Plastikmüll in die Meere ist. „So sinnvoll Aktionen zum Sammeln von Müll an Stränden und auf See sind: Der Plastikmüll darf erst gar nicht in die Umwelt gelangen“, erklärt Christoph Heinrich. So hat sich beispielsweise die vietnamesische Insel Phu Quoc in den vergangenen Jahren zu einem bedeutenden Reiseziel entwickelt. Damit einher geht ein deutlicher Zuwachs des Abfalls, auf den die Insel strukturell nicht eingestellt ist und der die einzigartige Natur in der Region bedroht. Deshalb engagieren sich WWF und PreZero auf Phu Quoc für eine bessere Müllvermeidung im Touristiksektor und den Aufbau eines Abfallmanagementsystems. PreZero unterstützt die Arbeit des WWF dabei sowohl finanziell als auch fachlich.
Gemeinsam bewältigen wir Herausforderungen
Ähnliche Herausforderungen bestehen in der Provinz Long An, die im nördlichen Teil des Mekong-Deltas liegt. Fehlende Abfalltrennungs- und Entsorgungskapazitäten, wie Deponien, Verbrennungs- und Recyclinganlagen, führen dazu, dass große Mengen Plastik über den Mekong ins Meer gelangen. An der Seite des WWF bringt PreZero dort fortan seine fachliche Expertise bei der Installation von Systemen zur Verwertung getrennt gesammelter Abfälle und Wertstoffe ein.
„Der Schutz der Meere ist zu einer echten Herausforderung geworden. Wenn wir das wichtigste Ökosystem unseres Planeten vor irreparablen Schäden bewahren wollen, müssen wir schnell und entschlossen handeln. Unser Anliegen ist es, mit unserem Knowhow – die Entwicklung nachhaltiger Lösungen zu beschleunigen“, sagt Stephan Garvs, CEO PreZero Wertstoffmanagement.